Beim Rückzüchtungsprogramm wurden ausgesuchte Vertreter verschiedener Farbschläge der Appenzeller Spitzhauben mit eben solchen Tieren der heute äusserst seltenen Polverara-Hühner verpaart. Der dazu notwendige Tieraustausch zwischen Italien und der Schweiz musste von den zuständigen Ämtern bewilligt, die Veterinärbestimmungen erfüllt werden. Bei der Nachzucht, d.h. bei den "Neu-Tirolern" fielen zwei Dinge auf:
Hier kann eine Kurz-Dokumentation herunter geladen werden: Doku_Tirolerhuhn.pdf (930 KB)
melde sich bei den unter Kontakten genannten Ansprechpersonen. Tiere oder Bruteier werden nur im ehemaligen Verbreitungsgebiet abgegeben.
=> Achtung, das Projekt arbeitet mit einem "geschlossenen Zuchtbuch". In diesem wird die Abstammung festgehalten. Dies, um die Zucht rein von Einkreuzungen zu halten. Alle Tiere, die nicht im Zuchtbuch enthalten sind, gelten deshalb zwar als Haubenhühner, nicht aber als Tirolerhühner.
Es können nur so viele Tiere aufgezogen und abgegeben werden, wie Aufzuchtplätze zur Verfügung stehen. Bei der Platzierung von Zuchtgruppen werden jene bevorzugt, die sich auch an der Kükenaufzucht beteiligen (ihre Wünsche haben Vorrang bei der Zuteilung).
Achtung: die Abgabe der Neu-Tiroler darf nicht der Erhaltungszucht gefährdeter lokaler Rassen in die Quere kommen! So sollen beispielsweise keine Altsteirer- oder Sulmtaler-Zuchtgruppe durch Neu-Tiroler ersetzt werden.
Das Tirolerhuhn ist ein Zweinutzungshuhn, das gut Eier liefert, aber auch gut Fleisch ansetzt.
Zweinutzungshühner wachsen langsamer und sind anders gebaut als ihre auf Hochleistung gezüchteten Artgenossen, ihr Fleisch muss deshalb ein wenig anders zubereitet werden. Die Webseite «Huhn + Hahn» bietet Rezepte und Infos rund um das Zweinutzungshuhn: www.huhnundhahn.ch
Nachzucht 2012: oben Junghennen, unten Junghähne
Neu-Tirolerhuhn, Tirolerhuhn, Gallina Tirolese (ita)
Gebiet der ehemaligen österreichischen Monarchie, Provinzen Bozen und Trient (IT), Tirol, Salzburg und Vorarlberg (A), Zentral- und Ostschweiz (CH), süddeutscher Grenzraum in Bayern (D)
Elegantes und robustes Huhn von mittlerer Körpergröße, charakteristische, nach vorne gerichtete Federhaube, gut entwickelter Bart. Die Hühner haben einen gut entwickelten Bruttrieb. Haltung im Allgemeinen auf bäuerlichen Betrieben mit extensiver Freilandhaltung (Weide), Zweinutzungshuhn Fleisch und Eier (ca. 52-58 gr). Das Fleisch ist mager und von feinem Geschmack.
Mittleres Gewicht des reifen Hahnes: | 2,0 – 2,4 kg |
Mittleres Gewicht der reifen Henne | 1,5 – 1,8 kg |
Ei: | 52 – 58 g, Minimalgewicht 50 g |
Farbe der Eischale: | reinweiß und weißlich |
Legeleistung | 160 – 200 Eier pro Jahr |
Größe des Fußringes: | Hahn 18 mm, Henne 16 mm. |
Bei den Tirolerhühnern gab es verschiedene Farbschläge, wobei auf Berghöfen die schwarze Farbe vorherrschte.
Bei den Neu-Tirolern herrscht ebenfalls die schwarze Farbe vor, aber es gibt auch diverse Farbvarianten. Abgesehen vom schwarzen Farbschlag sollen jedoch keine weiteren Farbschläge gezüchtet werden. Die Züchtenden wollen eine "bunte Bauernhof-Mischung".