Tirolerhühner sind – wie die meisten alten Rassen – Zweinutzungshühner. Da sie einigermassen fleischig werden, können sie auch im Kochtopf gebraucht werden. Das gilt für die ausgedienten Legehennen ebenso wie für den mitaufgezogenen «Bruderhahn». Zweinutzungshühner wachsen langsamer und sind anders gebaut als ihre auf Hochleistung gezüchteten Artgenossen, ihr Fleisch muss deshalb etwas anders zubereitet werden. Diesem Thema hat sich die Köchin und Autorin Anna Pearson gewidmet und eine Online-Plattform realisiert, die unter anderem über die kulinarischen Besonderheiten des Zweinutzungshuhnes aufklärt.
Unter dem Motto «Huhn + Hahn» bietet sie Infos rund um das Zweinutzungshuhn und Rezepte, die speziell an das anders beschaffene Fleisch angepasst sind. Auf einer informativen und illustrativen Webseite gibt sie in folgenden Kapiteln Auskunft zu den wichtigsten Fragen:
Ein Zweinutzungshahn aus ökologischer Zucht ist aufgrund seines langsameren Wachstums zum Schlachtzeitpunkt mindestens viermal so alt wie ein konventionelles Masthuhn. Aufgrund des höheren Alters ist das Fleisch der Zweinutzungshähne anders beschaffen als jenes der unnatürlich schnell gewachsenen und auf viel Brustfleisch hin gezüchteten Masttiere: einerseits ist es aromatischer, andererseits hat es je nach Stück eine etwas festere Struktur.
Auch ist das Fleisch eines Zweinutzungshahns aufgrund seines natürlich geformten Körperbaus nicht im gleichen Verhältnis am Körper verteilt – so ist etwa seine Brust deutlich kleiner. Ein Zweinutzungshahn kann deshalb nicht genau gleich zubereitet werden wie ein gängiges Mast-huhn. Wir haben viel mit dem Fleisch von Zweinutzungshühnern experimentiert und wissen, worauf es bei der Zubereitung sowohl von den Hähnen als auch von den Suppenhühnern ankommt.